Auf Promi-Jagd!
Während meines Aufenthalts in den USA, wo ich für ein Jahr nach dem Abitur als Au-Pair gelebt und gearbeitet habe, hatte ich hin und wieder Zeit für typische amerikanische Unterhaltungskultur. Damals, im Jahr 2006, wurde die Jagd auf Prominente immer beliebter.

Ein Fernsehsender begleitete einen Paparazzo, ich glaube der hieß Rob, bei seiner Arbeit. Glaubt man den Sendungen, kannte er auch nichts anderes als die Arbeit. Privatleben? Fehlanzeige! Ich glaube, dass sich der Kerl schon so stark mit seinen abgelichteten Opfern identifiziert hat, dass er am Ende des Tages nicht abschalten konnte beziehungsweise hat er die Stars manchmal über 24 Stunden verfolgt. Manche von den B- oder C-Promis haben ihn per Handschlag begrüßt und sich in den peinlichsten Posen fotografieren lassen.

Der Kerl hat teilweise richtig krasse Schnappschüsse gemacht und wurde mehr als ein Mal verklagt. Hatten die Stars ihre Jalousien am Fenster oben gelassen, dann hat Rob das eiskalt ausgenutzt. Sandra Bullock und ihr Ex-Mann beim Streiten, Britney Spears kurz vorm Kahlrasieren ihres Schädels… leichtes Spiel für ihn und andere.

Inzwischen ist daraus für viele Amerikaner ein Hobby geworden. Sie machen extra in Los Angeles oder Hollywood Urlaub, um auf Promi-Jagd zu gehen. Kein Wunder, wenn man mal im Internet recherchiert, was die Medien für ein gelungenes Foto bezahlen.

Aber auch die Stars schlafen nicht. Sie rüsten ihre Villen immer mehr auf und installieren Jalousien außen an den Fenstern oder kleben Abtönfolie auf die Fenster, sodass Fotografen nicht so leicht durch das Glas blitzen können. Oder es werden riesige Mauern gebaut, Parkanlagen angelegt, Kameras und Sicherheitspersonal eingestellt.